Rankingverluste durch Suchmaschinen-Manipulation

Geschrieben von Kay Molkenthin am 05.10.2018


Seit einigen Monaten ist zu beobachten, dass Webseiten extreme Sichtbarkeitseinbußen und damit verbunden, signifikante Rankingverluste in den Suchmaschinen verzeichnen. Diese Rankingverluste bedeuten direkte finanzielle Verluste für die jeweiligen Webseitenbetreiber und können für Unternehmen geschäftskritisch werden. Uns liegen aktuell Fälle vor, in denen plötzlich Umsatzeinbußen von bis zu 40% im Vergleich zum durchschnittlichen Umsatz auftreten.

Hinter diesem Phänomen steckt primär nicht der Google-Suchmaschinenalgorithmus, sondern gezielte Manipulationen der Suchergebnisse durch Dritte sind die Ursache dieser teils dramatischen Verluste.

In der Praxis wirken sich diese Manipulationen wie folgt aus:

Ich bin schon seit einiger Zeit der Meinung, dass das Wort Suchmaschinenoptimierung ausgedient hat und die Begriffe Konkurrenzverdrängung und Krieg um den Platz in den SERPS den aktuellen Zustand im Bereich der Monetarisierung im Internet deutlich besser und vor allem greifbarer beschreiben.

Die Anonymität des Internets bietet für solche Handlungen den idealen Kriegsschauplatz. Es spielt auch überhaupt keine Rolle, wer das Angriffsziel in Persona ist, allein technische Indikatoren sind ausschlaggebend dafür, ob Sie ein Angriffsziel sind oder werden. Daraus folgt, dass sich diese Angriffe quer durch alle Märkte, Branchen und Nischen ausbreiten. Und genau dieser Umstand macht das Problem für die Betroffenen so unberechenbar.

Hinzu kommt, dass diese Manipulationen automatisiert erfolgen können und der Aufwand für den Angreifer damit praktisch gegen null geht. Für Sie als Betreiber einer Webseite entsteht dadurch aber größtmöglicher Schaden.

Welche Schäden können durch diese Manipulationen entstehen?

Das Schadensszenario, das aus dieser Art von Angriffen resultiert, ist weitreichend und schwerwiegend. Zu den Schäden gehören u. a.

  1. Verlust der Sichtbarkeit in den SERPS (Suchergebnissen): Von beispielsweise fünf Ihrer Web- und Unterseiten zu einem Suchbegriff auf den ersten beiden Ergebnisseiten sind plötzlich nur noch zwei zu sehen. Ausgehend von einer Präsenz von 25% sind Sie plötzlich nur noch mit 10% Sichtbarkeit vertreten.
  2. Verlust der Position zu einem Suchbegriff: Waren Sie zum Beispiel zu einem Suchbegriff auf Position zwei der SERPS, sind Sie plötzlich auf die Position acht oder auf die zweite Ergebnisseite abgerutscht. Häufig sind hierbei Ranking Schäden durch Duplicate Content die Ursache. Diese Entwicklung wirkt sich direkt auf Besucherzahlen und Umsatz aus.
  3. Imageverlust durch Identitätsmissbrauch: Nachdem Ihr Angreifer Sie erfolgreich in den SERPS nach hinten verdrängt hat, tritt dieser im worst case unter Ihrer Identität auf, um seine eigenen, meist fragwürdigen, Leistungen zu vermarkten. Dadurch geschädigte Besucher werden sich im Zweifel daran erinnern, dass sie auf „Ihrer“ Webseite geschädigt wurden.

Wie sieht ein Angriff in der Praxis aus?

Um das Szenario zu beschreiben, muss dieses aus zwei Sichten betrachtet werden. Die eine Sicht ist Ihre als Webseitenbetreiber und Anbieter von Dienstleistungen oder Produkten. Die andere Sicht ist die des Nutzers, der auf der Suche nach einer Dienstleistung oder einem Produkt ist.

Da das Angriffsszenario unabhängig von der Branche ist, ist es für das Beispiel egal, ob Sie Versicherungen, Reisen, Nahrungsergänzungsmittel, etc. anbieten. Sie waren bisher ein erfolgreicher Vertreter in einer Branche und entsprechend gut in den Suchergebnissen platziert und etabliert.

Ein Nutzer gibt in der Google-Suche (ich verwende ausschließlich Google als Beispiel, da durch die marktbeherrschende Stellung von Google andere Suchmaschinenanbieter keine Relevanz mehr haben – vergleichen Sie hier bitte Ihr eigenes Suchverhalten) ein für Sie als Anbieter typisches Seller-Keyword ein, bei dem Sie normalerweise prominent ranken würden.

Da der Nutzer Sie nicht kennt, hat er für Sie keine Präferenzen und schaut allein auf die angebotenen Suchergebnisse. Vor Ihnen erscheinen aktuell fünf andere Ergebnisse. Das typische Nutzerverhalten führt dazu, dass einer dieser Links in den Google-Suchergebnissen angeklickt wird.

In der Praxis beobachten wir nach dem Klick durch den Nutzer verschiedene Schädigungsszenarien, in diesem Beitrag möchte ich eines davon weiter beschreiben.

Nachdem der Nutzer auf ein Suchergebnis geklickt hat landet dieser auf einer Webseite, die mit Ihrer Webseite vom Erscheinungsbild her identisch ist. Klickt der Nutzer jetzt auf dieser Webseite auf einen Produktlink oder eine Dienstleistung, dann wird nicht Ihr Angebot geöffnet oder das Produkt in Ihren Warenkorb gepackt, sondern der Verkaufsprozess des Angreifers gestartet.

Das folgende Video zeigt das Schädigungsszenario an einem Beispiel:

In der Praxis gibt es dazu vielfältige Szenarien, wobei es sich um eine gleiche, ähnliche oder auch völlig unterschiedliche Produkte handeln kann - für Dienstleistungen gilt das selbstverständlich analog.

Nehmen wir weiter an, der Nutzer wird durch diesen Vorgang geschädigt, zum Beispiel wird die Ware oder die Leistung nie geliefert, ist beschädigt, es wird ein Billigprodukt geliefert, etc. Im Impressum auf dieser Webseite steht Ihr Name. An wen wird sich der geschädigte Nutzer wenden? An Sie und Sie wissen von nichts!

Alter Wein in neuen Schläuchen?

Vielleicht werden Sie an dieser Stelle sagen, "Kenne ich doch, das gab es doch schon vor Jahren!"

Ja, die eingesetzten technischen Mittel sind nicht neu. Aus den im Internet vorhandenen Protokollen und Techniken kann keiner etwas Neues hervorzaubern, was es nicht bereits gibt – aber die Kombination, die Professionalität und die Konsequenzen dieser Maßnahmen setzen einen völlig neuen Maßstab.

Die Kombination aus

machen das Problem für einen Webseitenbetreiber nicht mehr handhabbar.

Als Webseitenbetreiber werden Sie ausschließlich mit dem Ergebnis dieser Handlungen konfrontiert - wie dieser Angriff erfolgt ist Ihnen zunächst unbekannt. Und wenn wir im Normalfall davon ausgehen, dass Sie als Webseitenbetreiber kein Spezialist im Bereich von Internettechniken sind, dann haben Sie ein großes Problem. Sie können die Ursache des Problems nämlich nicht identifizieren. Und nur wenn Sie das Problem identifiziert haben, könnten Sie anschließend herangehen und versuchen, das Problem zu beheben.

Da die Suche des Nutzers keywordspezifisch war müssten Sie alle für Sie relevanten Keywordkombinationen durchtesten, sich die Suchergebnisse anschauen und die angezeigten Webseiten aufrufen um zu prüfen, ob es sich um eine reguläre oder eine betrügerische Webseite handelt. Und dann?

Wenn Sie im Schadensfall überhaupt bis zu diesem Punkt kommen, Respekt! Denn normalerweise haben Sie als Unternehmer andere Dinge zu tun, als sich (bzw. die entsprechenden Keywords) selbst zu googeln. In diesem Fall hätten Sie nicht nur den bereits entstandenen Schaden zu tragen, sondern auch die zusätzlichen Aufwände zur Prüfung des Sachverhalts.

Die folgende Abbildung gibt einen Eindruck über den wöchentlichen Zuwachs an Spam-Urls wieder, die die Webseite von einem unserer Kunden betreffen. Sie sehen dort allein einen Zuwachs von über 1.500 neu gefundenen (also zusätzlichen) Spam-Urls mit Duplicate Content innerhalb von einer Woche, gefunden durch unser Tool ContentProtectionService:


Zuwachs an Web-Spam mit Duplicate Content - Content Protection Service

Mit denselben Mitteln zurückschlagen

Hört sich martialisch an, oder? Aber erinnern Sie sich bitte an das überholte Wort der Suchmaschinenoptimierung. Ich spreche vom Krieg um die Plätze in den Suchergebnissen.

Da wir in den letzten Monaten verstärkt von betroffenen Kunden um Unterstützung angefragt wurden, musste ein effektiver Lösungsansatz gefunden werden, um dieses Problem in den Griff zu bekommen.

Grundsätzlich standen wir zu Beginn im Grunde vor derselben Situation wie unsere Kunden. Wir mussten auch erst einmal analysieren, woraus die Sichtbarkeitsverluste und damit verbunden die Umsatzeinbußen resultierten - und ob es sich um individuelle Gegebenheiten handelt oder ein Muster erkennbar ist? Nach entsprechenden Analysen zeichnete sich ein Bild des Angriffsszenarios ab und wir überblickten die sich wiederholenden Zusammenhänge.

Mit einem Partner haben wir dann eine Lösung entwickelt, die es uns ermöglicht, die schädigenden Webseiten mit dem verwendeten Duplicate Content zu identifizieren, aus den Suchergebnissen zu entfernen und nach einiger Zeit das gewohnte Ranking der betroffenen Webseite wiederherzustellen.

Informieren Sie sich über unseren ContentProtectionService, um weitere Schädigungen Ihrer Webseiten zu vermeiden und das Ranking Ihrer Webseiten in den Suchergebnissen wiederherzustellen.

Befinden Sie sich bereits im Krieg?

Da es sich bei diesen Angriffen um ein geschäftskritisches Problem handeln kann und eine entsprechende Expertise bei der Beseitigung des Vorfalls zwingend vorausgesetzt werden muss, bieten wir die Lösung nicht als Produkt, sondern nur als Dienstleistung an.

Haben Sie in letzter Zeit Rankingverluste und Umsatzeinbußen zu verzeichnen bzw. sind Sie gegebenenfalls schon auf die missbräuchliche Verwendung Ihrer Webseite aufmerksam geworden?

Wenn Sie Unterstützung in diesem Bereich benötigen, kontaktieren Sie uns bitte. Wir freuen uns, wenn wir Ihnen bei der Beseitigung des Problems behilflich sein können.


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